China hat die USA bereits auf zahlreichen Gebieten überholt. Das gilt insbesondere in der Wissenschafts- und Technologieführerschaft (ST = Science & Technology).
Dies zeigt ein Technology-Tracker aus Australien über 2 Dekaden.
Quelle: https://www.aspi.org.au/report/aspis-two-decade-critical-technology-tracker

42% der KI Ingenieure in den USA sind Chinesen. (Mo Gawdat)
In der Wertschöpfung nach Kaufkraftparität hat China als Nation die USA bereits überholt.
Quelle der Grafik: Wikipedia List of countries by GDP (PPP)

Wir haben hier also den klassischen Fall einer niedergehenden Macht und einer aufstrebenden Macht.
Ich animiere alle an der Demokratie und einer stabilen Weltordnung interessierten Menschen folgende Übung nachzuvollziehen. Bitte befragen Sie eine Künstliche Intelligenz über den Zusammenhang des historischen Konfliktes zwischen Athen und Sparta, dem Untergang des römischen Reiches und den Parallelen zu USA und China.
Und dann beantworten Sie für sich die Frage, ob es nicht sehr bald sinnvoller sein wird, die politischen Entscheidungen an die KI abzugeben, wenn sie sich noch etwas weiterentwickelt hat, als dies zunehmend machtmissbrauchenden Politikern zu überlassen.
Im folgenden zeige ich hier, einen unredigierten Essay von ChatGPT auf diese Frage.
Prompt:
"Hallo ChatGPT. Das Dilemma unserer Zeit: USA declines. China is rising. Das hatten wir alles schon. Athen und Sparta (Thukydides-Dilemma). Oder Edward Gibbon Verfall und Untergang des römischen Reiches. - Wie würdest du das einordnen? Was ist die Thukydides-Falle? Was sind die Grunderkenntnisse Gibbons?"
Essay-Format als Angebot ChatGPTs seine erste Antwort. - Ohne Änderung.
Essay: Zwischen Thukydides und Gibbon – Das geopolitische Dilemma unserer Zeit
Einleitung
Die Welt befindet sich in einer Phase tektonischer Machtverschiebungen. Die USA als lange Zeit unangefochtene Weltmacht zeigen zunehmende Schwäche, während China systematisch an Einfluss gewinnt. Diese Konstellation erinnert an historische Vorbilder: an den Peloponnesischen Krieg, wie ihn Thukydides analysierte, und an den Niedergang Roms, wie ihn Edward Gibbon beschrieb. Beide Perspektiven sind nicht nur historisch interessant, sondern hochaktuell und politisch brisant.
I. Die Thukydides-Falle: Wenn Aufstieg Angst erzeugt
Thukydides beschrieb im 5. Jahrhundert v. Chr. den Ausbruch des Peloponnesischen Krieges zwischen Athen und Sparta. Seine zentrale These: Der Aufstieg Athens erzeugte Angst in Sparta – daraus folgte zwangsläufig Krieg. In modernen Worten: Die etablierte Macht fürchtet den Verlust ihres Einflusses und reagiert aggressiv, um ihre Dominanz zu verteidigen. Diese Dynamik – bekannt als Thukydides-Falle – droht sich heute im Verhältnis zwischen den USA und China zu wiederholen.
China rüstet wirtschaftlich, technologisch und militärisch auf. Es etabliert mit BRICS+ alternative Finanz- und Handelsstrukturen, betreibt mit der Neuen Seidenstraße geopolitische Einflussnahme und investiert massiv in KI und Halbleitertechnologien. Die USA wiederum antworten mit Sanktionen, Bündnispflege und militärischer Präsenz im Indopazifik. Die Gefahr einer Eskalation – ob in Taiwan, Übersee oder im Cyberraum – ist real.
II. Gibbons Lektion: Der Feind kommt von innen
Edward Gibbon beschrieb im 18. Jahrhundert den "Verfall und Untergang des Römischen Reiches" als eine innere Erosion: Rom wurde nicht besiegt, es zerfiel. Die Ursachen: moralischer und politischer Verfall, Bürokratie, wirtschaftliche Überlastung, religiöse Zersplitterung und fehlender Gemeinsinn. Diese Analyse wirft einen ernüchternden Blick auf den Westen von heute.
Die USA und viele westliche Gesellschaften zeigen Symptome eines ähnlichen Verfalls: politische Polarisierung, institutionelle Blockaden, Zerfall gemeinsamer Narrative, wirtschaftliche Ungleichheit, Vertrauensverluste in Medien, Wissenschaft und Staat. Auch die europäischen Demokratien sind davon nicht ausgenommen. Die Folge: Nach außen verliert man Gestaltungskraft, nach innen das Korrektiv.
III. Wenn beide Fallen gleichzeitig zuschnappen
Das eigentliche Dilemma unserer Zeit liegt in der Gleichzeitigkeit beider Dynamiken:
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Extern droht der Konflikt mit einer aufstrebenden Macht (Thukydides).
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Intern erodieren die Grundlagen der eigenen Stabilität (Gibbon).
Das eine verschärft das andere: Eine geschwächte Hegemonialmacht wird nervös und überreagiert. Eine aufstrebende Macht wittert die Chance und testet Grenzen. Die öffentliche Meinung wird emotionalisiert, die Diplomatie verkürzt, die strategische Voraussicht schwindet.
IV. Was tun? Eine neue Synthese wagen
Die historische Erkenntnis daraus ist keine Einladung zum Zynismus, sondern zur aktiven Gestaltung:
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Innenpolitisch braucht es Resilienz durch Bildung, Gemeinsinn, Institutionenpflege und soziale Balance. Die Gibbonsche Erosion ist kein Naturgesetz.
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Außenpolitisch ist kluge, multipolare Diplomatie gefragt. Nicht Konfrontation, sondern Gestaltungsbündnisse können die Thukydides-Falle entschärfen.
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Systemisch muss westliche Modernisierung wieder narrativ, funktional und gerecht sein. Nur dann kann sie als Alternative zur autoritären Effizienz Chinas bestehen.
Fazit
Wer die Gegenwart verstehen will, darf nicht nur in der Gegenwart denken. Thukydides und Gibbon liefern keine einfachen Antworten, aber sie bieten wertvolle Warnsysteme. Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. Und wer heute zwischen „Aufstieg anderer“ und „innerem Verfall“ laviert, braucht beides: Klarheit über geopolitische Realitäten und Mut zur Selbstreflexion. Sonst erleben wir das Alte neu – nur mit nuklearen Waffen, KI und globaler Vernetzung.
"Eine kluge Macht fürchtet weniger den Feind von außen als die Gleichgültigkeit gegenüber dem Zerfall von innen."
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Daniel Freericks (Sonntag, 13 April 2025 17:28)
Spannender Beitrag �