Der (w)irre Kreislauf der Geschichte!? – Das müsste nicht sein, mahnte bereits Einstein!
von Marcus H.V. Lohr
Lesezeit: 3,5 Minuten (700 Wörter)
Wer das hier nicht liest, will nichts aus Erfahrungen lernen.
Dieser Blog möchte gerne ein wachsendes Bewusstsein schaffen. Für Lösungen der Probleme, die keine sein müssten, wenn wir unseren Verstand gebrauchten! - Ein wichtiger Bestandteil unseres Ansatzes sind kluge Fragen, denn: „In einer klugen Frage liegt die halbe Antwort“.
In den vorangegangenen Folgen haben wir gesehen, dass der Mensch sich gerne über die Natur erhebt und sich und der Natur dabei große Probleme schafft.
Es brauchte etwa 100 Jahre, bis man die von Einstein vorausgesagten Gravitationswellen nachweisen konnte. Ich befürchte, wir werden in den nächsten 100 Jahren Einsteins Vorhersage, dass der 4. Weltkrieg wieder mit Steinen, Stöcken, Speeren geführt werden wird, bestätigen müssen. Die Verifizierung wird dann allerdings einfacher sein als bei den Gravitationswellen. – Und es wird sich Antoine de Saint-Exupéry bestätigen: „Die Technik entwickelt sich immer mehr vom Primitiven über das Komplizierte zum Einfachen.“
Ein Schritt zu den Lösungen ergibt sich aus der Erweiterung des Blickwinkels.
In Folge 3 haben wir uns mit diesem Pfeil beschäftigt.
Grafik: Marcus H.V. Lohr
… und angedeutet, dass dies in Wirklichkeit kein Pfeil nach oben ist, sondern möglicherweise anders interpretiert werden sollte.
Eher als ein (w)irrer Kreis der Selbstverstärkung, der uns vor Augen führt, dass „wir“ NICHTS gelernt haben. – Und da sind wir wieder beim Vergleich mit den Ameisen.
Was ich hier gemacht habe, ist: Ich habe einen psychologischen „Anker“ gesetzt. Ich habe einfach die Beobachtungen von der Steinzeit bis zur Demokratie mit der Behauptung verbunden, das sei eine Entwicklung pfeilförmig, und zwar zunehmend nach oben. Das musste ich gar nicht erfinden. Nur darstellen. Das ist das bisherige Narrativ, ähm … Erzählung, … ähm … das bisherige Märchen.
Wie das?
Zunächst einmal ist das postulierte exponentielle Wachstum der Wirtschaft durch den Zins- und Zinseszinseffekt möglicherweise gegen die Natur. … Ja es gibt einige exponentielle Entwicklungen in der Natur. Aber „natürliche“ stabile Ergebnisse sind meistens Gleichgewichtslösungen. Exponentielle Entwicklungen führen meist zu Kipppunkten, anhand derer das System kollabiert, um wieder ein neues Gleichgewicht zu finden.
Wer Gegenbeispiele hat, wo exponentielles Wachstum zu einem nachhaltigen besseren Systemniveau führt, bitte gerne in die Kommentare.
Und das ultimative Beweismittel:
Selbst ein Porsche 911 beschleunigt von 200 km/h auf 250 langsamer als von 0 auf 50, … sofern das auf maroder Infrastruktur und Autobahnbaustellen nach jeweils maximal 20 Kilometern bis zur nächsten Baustelle überhaupt noch praxisrelevant sein könnte.
Wie also wäre die Idee, wenn wir uns einem solchen – möglichst stabilen – Gleichgewichtszustand annähern wollen sollten?
Grafik: Marcus H.V. Lohr
Was braucht es für ein nachhaltiges, das bedeutet stabiles Gleichgewicht?
Eine Mischung aus Neugier, Verstehen wollen, Demut und Dankbarkeit. Der Mensch ist die einzige Lebensform, deren Bedürfnisse wachsen, wenn man sie erfüllt. Möglicherweise war es diese Erkenntnis, die Einstein zu der Schlussfolgerung brachte:
„… der 4. Weltkrieg wird wieder mit Stöcken und Steinen geführt!“ (Albert Einstein)
I know not with what weapons World War III will be fought, but World War IV will be fought with sticks and stones.
Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zitate/1997991-albert-einstein-ich-weiss-nicht-mit-welchen-waffen-der-dritte-welt/
Lassen Sie uns schauen, wie er das gemeint haben könnte, obwohl wir ihn nicht mehr fragen können: Allerdings war Einstein ein sorgfältiger Beobachter, denn gute Theorien kann man nur machen, wenn man sorgfältig beobachtet.
Jedenfalls ist eine Sache klar: Wenn man die Spitze des Pfeils mit seinem Ende verbindet, kommt man wieder bei Stöcken, Steinen, Speeren, Keulen an. In der Steinzeit. Mit etwas Phantasie wird dann ein Kreis daraus. … Wenn wir allerdings ehrlich sind, fehlt etwas in diesem Kreis. Die Vorstellung von der Demokratie in der Steinzeit zu landen, fällt vielen schwer, auch wenn wir über Pandemien, Klima-Dürren und Fluten und ausgelösten Flüchtlingskrisen sehr hart daran arbeiten, dass wir in die Steinzeit zurückfallen.
Es gibt noch einen Turbo, mit dem wir es schneller schaffen, uns wieder in die Steinzeit zu einem Neuanfang zu katapultieren. – Dieser Turbo heißt Diktatur. - Die Diktatur ist ein ShortCut, eine Abkürzung, ein LifeHack, wie man ganz schnell da landet, wo man garantiert nicht hinmöchte.
Grafik: Marcus H.V. Lohr
Im Grunde ein irrer Kreis der Selbstverstärkung: Falsche Vorannahmen, falsche Vorurteile, falsche Vorstellungen, verabreicht durch Wenige, erzeugen bei den Vielen, die beeinflusst werden, Umstände, die scheinbar wahr sind.
Die menschliche Natur, also der Mensch selbst, verändert sich, wenn er Ide(ologi)en konsumiert. Die jeweilige Gesellschaft mit Hilfe der Institutionen auf Basis ihrer jeweils gültigen Ide(ologi)e formt den Menschen quasi selbst. – Eine schlechte Nachricht für alle, die glauben, sie würden sich selbst entdecken.
Die Ide(ologi)en-Geschichte wird zum Zirkelschluss:
Ide(ologi)e – Institution – Prägung – Mensch – Ide(ologi)e. … Das Gesetz der Gravitation der Ide(ologi)e wirkt, … solange man nicht hinterfragt (übrigens ein Wort, welches Immanuel Kant prägte).
Grafik: Marcus H.V. Lohr
Insofern wird es eine abgeleitete Hauptaufgabe der 8 Menschheitsaufgaben den „spillover“, sozusagen das Überspringen unserer Probleme zur Diktatur zu verhindern.
Denn Diktaturen sind aller Voraussicht nach ein Kipppunkt!
Lassen wir es nicht so weit kommen!
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