Was hat Lesen mit upcycl-Ing. zu tun? Also: Was soll das hier auf diesem Blog?
Das erklären wir hier und öffnen eine Serie leBenswerter Bücher.
von Marcus H.V. Lohr
Lesezeit: 6 Minuten (1.200 Wörter und ein paar Zahlen, denn es geht ja um Geld, denn Zeit ist Geld)
Warum also sind Bücher auf diesem Blog?
Hier kommen zur Einstimmung ein paar Überlegungen als „Originale“.
„In allem habe ich Ruhe gesucht und habe sie nirgends gefunden, außer in einer Ecke mit einem Buch.“, so heißt es zu Beginn im Weltbestseller „Der Name der Rose“.
„Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seine Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.“ (Hermann Hesse)
Antoine de Saint-Exupéry: „Man muss leben, bevor man schreibt“.
Wenn man also Bücher von Autoren liest, die etwas erlebt haben und sich dann auch noch die Mühe gemacht haben, das ansprechend zu vermitteln, hat man einen doppelten Nutzen: Man wird gut unterhalten und lernt dabei. Das ist Edutainment.
Wissen kommt allerdings nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene! Daher machen ein Blog und das gemeinsame Nachdenken und Kommentieren Sinn!
Zu Lesendes ist Geschriebenes.
Geschriebenes ist visualisierte Sprache.
Visualisierung erhöht das Denkvermögen.
Das Erinnerungsvermögen.
Das Vorstellungsvermögen,
... also die Fantasie, von der Einstein übrigens meinte, dass diese wichtiger als Wissen sei. Meistens wird noch etwas mehr „gedacht“, bevor man schreibt, frei nach der Weisheit: „Woher soll ich wissen, was ich rede, bevor ich höre, was ich sage?“ – Gelegentlich in unserer überfluteten Zeit versetzen sich Schreibende sogar in die Mokassins der Lesenden und machen sich Gedanken, wie diese wohl in diesen Mokassins durch die Landschaft der beschriebenen Geschichte oder Narrative wandern, wie sie sie wahrnehmen.
Die ernüchternde Wahrheit aber ist: Es gibt keinen Mangel an Wissen, Beschreibung oder Erkenntnis. Es wird nur oft so schlecht erzählt, verzerrt, zensiert, getilgt, … dass die wesentlichen Botschaften nicht ankommen.
… wesentliche Botschaften kann man dann daran erkennen, dass sie sich nicht unterdrücken lassen. Wir behandeln viele von diesen auf diesem Blog. Die 8 Menschheitsaufgaben sind unser wichtigstes Beispiel dafür!
Wir sind im Spagat zwischen ein paar unscheinbaren Zahlen: zwischen 6 und 20!
Wie bitte soll ein Mensch, der nicht lesen kann, in einer Wissensgesellschaft sein Leben meistern?
Je nach Jahr und nach Quelle, … so genau können wir das in einer Digitalisierungswüste wie Deutschland nicht sagen, an der es ja nicht an jeder Milchkanne Internet braucht und wir noch in den 1990er Jahren Kupferkabel verlegt haben, obwohl die Glasfasertechnologie bekannterweise überlegen war … haben wir in Deutschland auf mehr als 80 Millionen Einwohner, … so genau können wir das in einer Digitalisierungswüste wie Deutschland, an der es ja nicht an jeder Milchkanne Internet braucht ... Endlosschleife Ende … also je nach Jahr und Quelle haben wir zwischen 4 und 8 Millionen Analphabeten. Um das nicht so „schwer“ klingen zu lassen, wird noch unterschieden in „echte“ Analphabeten und funktionale Analphabeten. Funktionale Analphabeten können zwar „technisch“ lesen, aber nicht „Sinn erfassend“.
Das Schlimme dabei ist: Es sind aufgrund niedriger Lehrerschlüssel und zunehmend prekärer Familiensituationen viele Kinder davon betroffen.
Hier schließt sich die Klammer zur Frage oben: Wie soll ein Mensch, der nicht lesen kann, in einer Wissensgesellschaft sein Leben meistern?
Und zwar mit ein paar rhetorischen Fragen:
· Gibt es für eine Wissensgesellschaft einen teureren Weg als Menschen zu Analphabeten zu … ja was … bilden ist ja wohl kaum die richtige Beschreibung?!
· Warum bringt das unser Bildungssystem nicht fertig?
· Wer kann die einfache Mathe dafür nicht?!
· Wer kann diese einfache Mathe nicht erklären, so dass sie jede*r versteht?
… und …
Warum geschieht dann so sehr
dass selbst bekannte und motivierte Bildungswissenschaftler mittlerweile resignieren und sagen:
Ich habe alles probiert. … und bin gescheitert.
· Wissenschaftliche Belege … interessieren in der Politik und Bildungsverwaltung kaum und treibt die verbliebenen Motivierten in den Burn-Out.
· Beratung der Politik. … ist Feigenblatt und Alibi seitens der Politik und Quasi-Prostitution des Beraters.
· Umsetzen von Leuchtturmbeispielen. … selbst wenn diese erfolgreich umgesetzt wurden, zum Beispiel in Schule A, heißt das noch nicht, dass Schule B in der Nachbarschaft fragen und sagen würde: „Toll, wie habt ihr das gemacht? Wir wollen das auch!“ – Zu viel Imponiergehabe und Selbstprofilierung der handelnden Akteure stehen dem im Wege.
Die Zwischenschlussfolgerung lässt sich wachen Auges beobachten: Die, die „es sich leisten können“ und die Wichtigkeit verstanden haben, umgehen das Bildungssystem oder „upgraden“ es auf jeweils eigene Kosten (Privatschulen, Coachings, oft allerdings auch auf Kosten der Arbeitgeber). Die anderen bleiben auf der Strecke. Jedenfalls ist ihr Risiko auf der Strecke zu bleiben, wesentlich erhöht. Die Energie, die notwendig ist, um aus armen Verhältnissen mit schlechtem Bildungsangebot und stetigem wirtschaftlichen Druck sich BILDUNG außerhalb der Systeme zu erarbeiten, ist enorm. Da ist der Spruch: „Jeder ist seines Glückes Schmied“ schon etwas zynisch!
In der Praxis wird das daher sehr wahrscheinlich zu einer Verschärfung führen. Die 6 wird möglicherweise zur 8 oder mehr! – Aber Vorsicht: Hier ist Wachstum kein Erfolgsmaßstab!
Einschub:
Ich könnte eine „wissenschaftliche Quellenlandschaft“ nachweisen. Ich glaube aber, dass die genannten Argumente auch ohne Quellennachweise von Experten verständlich sind, gesunder Menschenverstand wichtiger als Experten-Zitate und dabei viel lesbarer! Es ist uns auf diesem Blog wichtig, dass Menschen selbst denken, nachdenken, mitdenken, hinterfragen. – Die Argumente werden weder richtiger noch falsch, wenn nicht hinter jedem Satz eine Quelle steht. – Das ist ja keine Doktorarbeit. … Aber die Leute, die so viel Energie in Plagiat-Aufdeckung investieren, könnten ja auh gerne einmal recherchieren, was es bräuchte, um Probleme zu lösen. Mit dem Versagen unseres Bildungssystems mitten in einer Wissensgesellschaft hätten wir ein solches MEGA-Thema.
Kommen wir zur 20.
Kennen Sie Ihre Lesegeschwindigkeit? – Wir wollen auf diesem Blog sehr sorgsam mit Ihrer Lese- und damit Lebenszeit umgehen. Daher sind uns Aha-Erlebnisse so wichtig. Je mehr „AHA“, desto einprägsamer in geringer Zeit.
Entsprechend sehen Sie auf einigen unserer Blogs die Anzahl der Worte und die Lesezeit. – Wir haben hierzu die durchschnittliche Lesegeschwindigkeit zugrunde gelegt. Damit das Rechnen einfach fällt, haben wir diese auf 200 Wörter pro Minute aufgerundet. (Wenn Sie sich fragen, warum das so niedrig ist: Weil die meisten beim Lesen still mitsprechen. Und da der Mund langsamer ist als die Augen …)
Und was hat das jetzt mit der 20 zu tun?
Laut Wikipedia vom 24.05.2022 liegt der Weltrekord beim Lesen bei immer noch 4.251 Wörtern pro Minute. – Wie misst man so etwas: Die Zahl der gelesenen Worte kann man zählen. … und das Verständnis wird abgefragt. – Interessanterweise ergeben Studien, dass Schnelllesende nicht nur schneller lesen, sondern auch mehr behalten.
Ich habe mir daher erlaubt, die 4.251 Worte des Weltrekords pro Minute durch die gerundeten 200 Worte des Durchschnitts zu teilen und konservativ auf Faktor 20 zu runden!
Wenn unser Bildungssystem jetzt den Hauch einer wirtschaftlichen POTENTIAL-Vision hätte, … ich denke man muss das nicht weiter ausformulieren.
Status Quo: 200 Worte pro Minute – 6 Millionen (teilweise funktionale) Analphabeten.
… in DEUTSCHLAND!!!
Was können wir daraus schließen?
· Wir lernen in der Schule noch nicht einmal richtig lesen!
· Trotz unserer gesellschaftlichen Einstellung „höher– SCHNELLER – weiter“ ist uns da POTENTIAL von Faktor 2 oder 5 oder 20 scheinbar nicht groß genug, darin zu investieren!
· Lesekurse werden im Wesentlichen privat angeboten.
Und jetzt kommt unser Blog-Anspruch: Substanz UND Form.
In dieser Lese-Ecke kommt es uns nicht darauf an, wie schnell Sie lesen. Sondern DASS Sie lesen. Und wir erlauben uns, Ihnen Inhalte vorzuschlagen.
Diese wählen wir nach den Kriterien aus:
· Inhalt – es muss zu unseren hier vermittelten Werten passen.
· Qualität (aus unserer subjektiven Sicht, die Sie ja aber zumindest als Blog-Lesende teilweise teilen)
· Präsentationsform (auch hier sind Geschmäcker verschieden), es darf aber auch Spaß machen, zumindest soll es zum Nachdenken und Mitdenken anregen!
Was interessiert Sie besonders? - Gerne in die Kommentare.
Und unten in den Links einige unserer Gedanken-Quellen!
Jokers: Buchhandel, macht auch viel upcycling mit Mängel- und Restexemplaren.
getabstract: geht sorgsam mit Ihrer Lese- und Lebenszeit um. Buchzusammenfassungen auf den Punkt!
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