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8 Menschheitsaufgaben für eine 1/2 Generation (3)

3 Geschichten – Natur – Technik - Mensch

von Marcus H.V. Lohr

Lesezeit: 4 Minuten (750 Wörter)

Wer das hier nicht liest, wird sich von den Ameisen beißen lassen müssen.

Dieser Blog möchte gerne ein wachsendes Bewusstsein schaffen. Für Lösungen der Probleme, die keine sein müssten, wenn wir unseren Verstand gebrauchten! - Ein wichtiger Bestandteil unseres Ansatzes sind kluge Fragen, denn: „In einer klugen Frage liegt die halbe Antwort“.

 

In Folge 2 erkannten wir, dass der Mensch in Gemeinschaft dümmer und erfolgloser ist als die Ameisen und dass der Mensch die Naturgesetze versucht auf den Kopf zu stellen.

Bild: verdrehte Pyramide aus Folge (2)

Mensch gemachte Geschichten über Ideen und Ideologien sind am schwierigsten fassbar, daher schauen wir uns zunächst die klarsten Geschichten und Gesetze an.

 

Geschichten über die Natur.

Naturgesetze sind in diesem Sinne nichts anderes als Geschichten. Es sind „wahre“ Geschichten, unbestechliche Geschichten. Sie funktionieren auf ihre eigene grundgesetzliche, wiederholbare Weise. Es zeichnet sie aus, dass sie funktionieren. Immer.

 

Und zwar so, wie die Natur es vorsieht.

Foto: Marcus H.V. Lohr

Grundgesetze funktionieren unabhängig davon, ob wir sie kennen oder nicht und ob wir mit ihnen einverstanden sind oder nicht. Sie sind auch nicht zu ändern. Grundgesetze sind also quasi zeitlos. Der Apfel fällt vom Baum und Wasser fließt bergab, auch im Garten eines Leugners, wissenschaftlicher ausgedrückt: eines Agnostikers. Naturgesetze bedürfen also keiner Zustimmung durch den Menschen. (Das ist so etwa, wie der Staat es sich manchmal anmaßt: Einfach einen Bescheid heraushauen – und das „gilt dann“).

Können wir alle Naturgesetze erklären? – Nein, noch nicht einmal eines der wichtigsten: die Gravitation oder Schwerkraft. Wir können sie „nur“ beschreiben und mit ihr rechnen, also die, die rechnen können. Das ist ja eine etwas „gedisste, nerdige“ Qualifikation geworden.

 

Mensch gemachte Ideen-Geschichten hingegen sind bei weitem nicht so klar. Sie unterscheiden sich auch deutlich von Geschichten über Dinge.

 

Dinge!

Wenn die Dinge hinter der Geschichte schlecht sind, dann verschwinden beide, die Dinge mit der Zeit, in der sich etwas Besseres findet. Die Geschichte wird dann allenfalls zur Historie, wenn sie gut war und es sich lohnt, sie weiterhin zu erzählen. - Das Auto hat die Pferdekutsche abgelöst, die MP3 die CD und diese davor die Langspielplatte, der Ackerbau hat das Sammeln und Jagen verdrängt, usw. Das Bessere ist der Feind des Guten. Geschichten über Dinge sind damit immer befristet, eben genau so lange, bis etwas Besseres sie ablöst. Letztlich ist auch das ein Naturgesetz. Ein wichtiger Grund hierfür liegt in der Werkseinstellung des Menschen: Einerseits ist er neugierig, andererseits will er sparsam mit seiner Energie umgehen. Wenn er also über die zeitliche Entwicklung etwas Besseres findet, rangiert er das Alte aus. Ausnahme sind „zelebrierte“ alte Dinge, wie etwa Antiquitäten oder mechanische Uhren, die dann Kultstatus und Luxusstatus erlangen. (Eine Sonderform ist die Anpassung der biologischen Evolution, die im Wesentlichen auf zufälligen Erneuerungen basiert und diese dann vergleicht: die bessere setzt sich dann durch).  

 

Jedenfalls, die Dinge erzählen sich selbst. Man könnte auch sagen, sie brauchen im Zweifel gar keine Erzählung, sie ENT-wickeln sich selbst. Die Erzählung darüber hilft ihnen natürlich in ihrer schnelleren Verbreitung und Bewertung.

Bilder oben: Marcus H.V. Lohr - Bild unten: Der John Deere 9RX 640 hat eine Maximalleistung von 691 PS und ist der leistungsstärkste Traktor von John Deere. // © John Deere; https://www.agrarheute.com/media/styles/lightbox/public/2021-03/john-deere-9RX.jpg

 

Ideen-Geschichten & Ideologien

Es bleibt eine „komische“ Art von Geschichten übrig. Es sind Geschichten der Menschen über Ideen, Visionen, Utopien, Konzepte, Vorstellungen, Ideologien, Religionen. Die Menschen erzählen sich diese Ideen-Geschichten gegenseitig. Meist wurden sie von wenigen „erfunden“ und verbreitet.

 

Und jetzt kommt die Erklärung für die Erkenntnis: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. Die Ide(ologi)en beeinflussen uns. Sie verändern uns. Sie prägen unser Denken und Handeln. Solange man Glaube nicht mit Argumenten verändern kann, können sich die Ide(ologi)en halten. Sie werden zu selbst erfüllenden Prophezeiungen. Menschen halten sie für wahr. Sie bauen Riten, Verhaltensweisen, Muster, Normen und Institutionen auf den Ide(ologi)en-Geschichten auf. 

Grafik: Marcus H.V. Lohr

Wir Menschen mögen gerne Erfolgsgeschichten, solche mit dem Pfeil in der Grafik nach oben. Der Pfeil ist am besten ein exponentieller Pfeil, mit zunehmender Aufwärtstriebkraft. Immer höher, schneller, weiter. Werbung macht uns das jeden Tag vor.

In der der übernächsten Folge schauen wir hinter die Kulissen und werden wir uns damit beschäftigen, dass dies möglicherweise kein Pfeil nach oben ist, sondern auch anders interpretiert werden kann. … und zwingend sollte.

 

In der nächsten Folge geht es um die beschriebenen 3 Ebenen der „Geschichten“. Diese 3 Ebenen habe ich von Barry Schwartz. Für diese Inspiration widme ich ihm dort eine Matrix, die Barry-Schwartz-Matrix.

 

Eure Kommentare zum Mit- und Weiterdenken für Lösungen sind willkommen.

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